REISEBERICHT ÜBER UNSERE EXKLUSIVE ÄGYPTEN-RUNDREISE

Reiseberichte

Götter, Gräber und Gelehrte

von H.P. aus Nürnberg
Die starke Sehnsucht nach den Wurzeln der Menschheitsgeschichte führte uns zu einer lang ersehnten Reise nach Ägypten.
Der Mythos von Ägypten hat für uns seinen historischen Bezug in seiner geopolitischen Lage, der offensichtlich alle „Weltmächte“ und solche, die sich dafür hielten, anzog und kulturell bereicherte. Die Ägypter hatten nie das Bestreben, ihre Einflusssphäre nach Asien, Afrika oder Europa zu Lasten deren Ethnien auszuweiten, sondern stellten sich der Verantwortung in „Vorderasien“ an der Schnittstelle zu Afrika bis heute.
Mag es der Reichtum des Landes an Bodenschätzen, der Vielfalt der klimatischen und natürlichen Ressourcen oder am Selbstverständnis der Urbevölkerung gelegen haben, dass sich hier eine der frühen Hochkulturen entwickelte und Sehnsüchte bei den Nachbarvölkern weckten. Sieben- bis Zehntausend Jahre werden der antiken Bevölkerung zugeschrieben, die in allen Epochen kulturelle Phänomene und eine unvorstellbar reichhaltige kunsthistorische Pracht entfaltete.
Während meiner Lehrtätigkeit war mir einer der ersten urkundlich nachgewiesenen Baumeister Imhotep wichtig, ihn als Urahn der Baumeister zu erwähnen. Nun wollte ich seine Wirkungsstätten aufsuchen.
Die christliche Archäologie ist unser Basiswissen, mit der wir anreisten und die Zusammenhänge vertiefen wollten. Wir fanden bei TRIAS REISEN ein Angebot, das unsere Bedürfnisse zu erfüllen versprach. Eine kompakte Reise, individuell, mit Landeskultur und teilweise auf einem historischen Nilsegelschiff der Dahabiya mit besonderem Charme und liebenswert freundlichem Schiffspersonal.
Das alles überstrahlende Gefühl einer persönlichen Reisebegleitung vermittelte uns unser akademisch gebildeter Ägyptologe – der Trias Travel Reiseleiter.

Nach dem kurzweiligen Flug von nur 3 Stunden landeten wir am Flughafen in Kairo, wo uns unser Trias Travel Reiseleiter empfing und uns zum Hotel chauffierte. Am nächsten Tag wachten wir im Morgengrauen gegenüber den Pyramiden von Gizeh auf und erlebten die quirlige Megametropole Kairo.
Nicht allein die kunsthistorische Wiedergabe der ohnehin umfassend dokumentierten Bau- und Kunstwerke, sondern die Choreographie der Reise und die persönliche Note unseres Reiseführers sind für den geneigten Leser hier zu erwähnen. So startete er mit uns in Saqqara und überraschte uns mit Imhotep, jenem Meister der Stufenpyramide, der als „erster“ Handwerker – Baumeister in die Baugeschichte einging. Über das Stein- und Sandplateau schweifte der Blick bis zum Horizont und den Grabmälern der Dynastien des Alten Reiches.
Vor der nachmittäglich aufkommenden Hitze schützten wir uns in einem Freiluftrestaurant und stärkten uns bei landestypischen Spezialitäten auf dem Tischgrill und mit besonders schmackhaftem Fladenbrot frisch aus dem Backofen.

Pyramiden von Gizeh

Der Nachmittag ist den Pyramiden von Gizeh vorbehalten und den freundlichen Wächtern, die für uns nach der offiziellen Öffnungszeit den Grabbereich nochmals öffneten und die Besonderheiten gestenreich mit ihren Worten erklärten. Tief beeindruckt von den fein ausgearbeiteten Reliefs mit dreidimensionaler Wirkung und den Dimensionen der mächtigen Pyramiden glaubten wir, diese Eindrücke seien nicht mehr steigerungsfähig.
Auf der Rückfahrt von Gizeh in unser Hotel zeigte uns unser Chauffeur Mohammed wie der drei-spurige Highway Kairos ohne Hupkonzert geschmeidig 6-spurig benutzt werden kann.
Am Abend nahmen wir die Sound and Light Show zu Füßen der Pyramiden fakultativ gerne an und empfehlen sie als „must“ zu buchen. Die historische Einführung mit Originaltexten aus der Geschichte Ägyptens im Lichtzauber und Scherenschnitt vor der Silhouette der Pyramiden muss man gesehen haben. Die dramatische Schilderung bewegt emotional und zeigt die Vergänglichkeit der Mächtigen auf.

Kairo – Ägyptisches Museum, Koptisches Viertel, Mittelalterliches Viertel

Unser sehr qualifizierter Reiseleiter und Ägyptologe setzte am 3. Tag mit dem Besuch des ägyptischen Museums sein Bildungsprogramm für uns fort. Was wir uns angelesen haben, bekommt nun visuelle Inhalte durch Strukturen der Hochkultur. Leider ist unsere Besuchszeit im Museum zu kurz, um das reichhaltige Erbe der ägyptischen Kultur nur annähernd zu sehen. Besonders beeindruckt hat uns Tutanchamun’s Grabkammer, der Mumiensaal und mehr noch das tiefgehende Wissen unseres Ägyptologen über die Verknüpfungen zwischen Ober- und Unterägypten, die jeweils nach Vorherrschaft strebten. Wenn das neue ägyptische Museum eröffnet wird, werden wir die Schätze intensiver studieren.
Wir sahen das koptische Viertel mit dem legendären Brunnen, in dem angeblich das „Moses Körbchen“ im Schilf gefunden wurde, erleben im koptischen Viertel in der „hängenden koptischen Kirche“, die auf den Mauern einer römischen Zitadelle mit labyrinthartiger Erschließung erbaut wurde, eine koptische Feier.
Den obligaten Mocca am Nachmittag nahmen wir bei einem Altstadtrundgang durch das mittelalterliche Viertel und die Basarstraße, vorbei an bauhistorisch beeindruckenden innerstädtischen Villen oder sich weitenden Plätzen ein und bestaunten dabei die Anmut der hübschen ägyptischen Mädchen.
Am Abend streiften wir den Tahirplatz, uns bekannt durch die Demonstrationen während des „Arabischen Frühlings“ im Jahr 2011 und erfahren dabei von den politischen Zusammenhängen der Gegenwart.
Einen wunderbaren Ausklang des Tages mit einem fantastischen Blick über die illuminierte Metropole Kairo erlebten wir von der Plattform des architektonisch spektakulären Fernsehturms in moderner Architektur.
Am vierten Tag besteigen wir früh die Zitadelle, wo sich die weiße Moschee befindet und sind beeindruckt von den räumlichen Dimensionen der ineinandergefügten Kuppeln und den vielen Schulklassen, die ihre Geschichte mit großem Interesse aufnahmen.
So nebenbei gewinnen wir von der Bastei einen Überblick über das historische Kairo bei Tag und den jeweiligen Stadtteilen mit den religiös geordneten Stadtgesellschaften. Dass Schah Reza Pahlavi hier von seiner Gattin in Kairo zu Grabe gelegt werden durfte, ist eine zu würdigende Geste der Vermittlung zwischen Ost und West in einer spannungsgeladenen Weltgegend.
Am frühen Nachmittag fuhren wir durch einen hochmodernen Stadtteil mit viel Glasarchitektur und großzügigen öffentlichen Räumen zum Flughafen. Eine Metropole im Aufwind des internationalen Kapitalismus. In einem der Lifestyle-Restaurants lernten wir die Vermieterin des Segelschiffes – Dahabiya – Shirin kennen, eine energiegeladene, moderne ägyptische Geschäftsfrau.
Am Flughafen Kairo verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer Mohammed, der uns 5 Tage zu Diensten war, stets Wasser und Süßigkeiten bereithielt und uns in Livree „Auf Wiedersehen“ sagt. Diese Metropole hat eben viel zu bieten.

Luxor – Abydos und Dendera

Nach einem kurzen Flug von einer Stunde landeten wir am Abend in Luxor und besichtigten noch im Lichterschein bei Dunkelheit die imposante Tempelanlage von Luxor. Die Hinweise zu den Skulpturen und Säulenreihen und Verweise auf die Exponate im Museum in Kairo nahmen wir noch auf, strebten aber nach dem langen Tag an Bord der Dahabiya. Sie wird für die weiteren Tage unseres Aufenthalts unser „Hotel“ sein. Ein kleines internationales Grüppchen – Franzosen, Italiener, Engländer und wir als gemischtes Paar Österreichisch – Deutsch hat sich zum ersten Dinner an Bord eingefunden.
Zeit ist kostspielig und deshalb starteten wir am nächsten Tag schon im Morgengrauen nach Abydos. Wir lernten schon am Vorabend in Luxor unseren neuen Chauffeur Ali, einen jungen gläubigen Muslim kennen, der uns fortan durch Oberägypten fahren sollte, wenn wir nicht segelten. Wir fuhren über Land, sahen die agrarisch bearbeiteten Felder, kleine und größere Orte. Interessant wurde die abwechslungsreiche Fahrt zudem durch die Sicherheitsvorkehrungen der Ägypter. An einer Vielzahl von Checkpoints wurden wir angehalten, der Hinweis „almaniin“ durch das heruntergelassene Fenster reichte, um uns mit generöser Handbewegung und einem Lächeln den Weg freizugeben. Ab und zu begleitete uns ein Pick-up mit Polizisten. An einem Checkpoint kamen wir ins Gespräch mit ebenfalls wartenden Ägyptern; erfuhren von einem älteren Mann, dass er im Irak gearbeitet habe und immer guten Menschen begegnete. Bei sengender Hitze nahmen wir uns nach drei Stunden Anfahrt die Tempelanlage von Dendera vor. Und unser Ägyptologe zeigte uns erneut die Unterschiede der einzigartigen Reliefs und Malereien seines Lieblingstempels, den er während seines Studiums zu analysieren und zu dokumentieren hatte.
Sein Herzblut wallte, wie ich es nur nachfühlen konnte. Einzigartige Malereien und Kartuschen, deren Hieroglyphen wir gründlich studieren konnten. Am Ende unserer Besichtigungstour begegneten wir einer einheimischen Familie, Eltern, zwei junge Frauen, ein junger Mann, die unbedingt ein Foto von uns allen zusammen machen wollten. Wir bannten uns gegenseitig auf die Kamera und verabschiedeten uns gestenreich mit viel Lachen.
Am Abend stoßen wir wieder zu unserer Schiffsgesellschaft und finden in unserer Kabine „Handtuchskulpturen“ unseres Zimmerboys vor. Jeden Tag überrascht er uns mit einer anderen Figur, z.B. mit einem Schwan, einem Krokodil, einem Herz….

Tal der Könige – Hatschepsuttempel

Frühmorgens starteten wir in das Tal der Könige. Wir erkennen, weshalb Morgenstund Gold wert ist, denn an diesem Tag werden nur wenige Gräber geöffnet, obwohl ein riesiger Andrang von Touristen aus der ganzen Welt herrscht. Wir bestiegen bei Theben im Tal der Könige 3 Felsengräber und staunten über die bemalten Decken, Wände und Böden sowie Skulpturen. Osiris, Isis und andere Götter in ihren Barken können wir inzwischen erkennen und unterscheiden.

Die außergewöhnliche Tempelanlage der Königin Hatschepsut war ein weiteres Highlight dieses Tages.
Der nächste Tag war als Ruhetag programmiert, um die bisherigen Eindrücke zu sortieren und zu verarbeiten. Wir genossen auf dem Segelschiff die links und rechts am Ufer des Nils vorübergleitenden Landschaften, Orte, Industrieanlagen, arbeitende Menschen und die malerischen verzaubernden Sonnenuntergänge. Uns wird bewusst, weshalb uns der Sonnenkult sowohl am Morgen als auch am Abend in seinen Bann zieht und die pyramidalen Zeichen mehr sind als Grabstätten.
Schleuseneinfahrten, Schleusenausfahrten mit zuwinkendem Personal und ingenieurtechnische Leistungen aus verschiedenen Jahrhunderten in einem überbereiten Strombett akzentuieren diese Nilfahrt.

Dinner auf einer romantischen Insel im Nil

Als weiteres Event folgte ein landestypischer Abend am Nilufer. Nach Einbruch der Dunkelheit ankerte das Schiff wie meist im Nilschlamm. Das Personal brachte Tische und Stühle an Land und baute uns eine Tafel auf. Die internationale Gästeschar, die tagsüber jeweils mit ihren Guides unterwegs war, fand zueinander. Einheimische Musiker waren gekommen und unterhielten uns mit Gitarre, Flöte, rhythmischen Instrumenten und dem melancholischen Gesang der Nubier. Ein Matrose unserer Crew zeigte sein besonderes Tanztalent mit schwingenden Hüften. Der Abend endete in Freundschaftsbekundungen über die Reisedauer hinaus, wieder mal beeindruckend wie Menschen aus unterschiedlichen Regionen bei anmutendem Ambiente zueinanderfinden.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Assuan. Die Zeit für das vorgesehene Nilbad nutzten wir zu einem Gespräch mit Bauern, die in der Nähe arbeiteten. Ali stellte den sprachlichen Kontakt her. Kaum waren wir vor deren Hütte, wurde uns Mocca angeboten. Wir erfuhren vom kargen Leben als Fischer und Bauern am Nil, aber auch dass deren Kinder weiterkommen wollen, dass eine Tochter Pädagogik studiert und auch die anderen Kinder erfolgreich ihren Weg in die Zukunft gehen.

Assuan – Nubisches Dorf

Unser südlichstes Ziel ist Assuan mit dem neuen Staudamm, der unter Nasser mit finanzieller Hilfe der Sowjetunion realisiert wurde und dies mit einem mächtigen Monument dokumentierte. Zu diesem Zweck mussten die Felsentempel in Abu Simbel verlegt werden. Die deutsche Firma Hochtief hatte seinerzeit die Durchführung dieser komplexen Aufgabe mit übernommen. Ich erinnere mich, dass ich hierüber einen Werbefilm der Hochtief AG sah, mit dem Ziel, einen Bauingenieur zu finden. Dieser Eindruck wurde nun vor Ort real.
Viele Orte haben wir nicht erwähnt, sie wären es wert. Doch eines muss noch sein.
Es war einer der letzten Tage, wir besuchten eine Siedlung der Nubier, die wegen des Staudammprojekts umgesiedelt wurden und nun in einer Art Resort leben. Einerseits stimmt dies sehr nachdenklich, andererseits sahen wir es als notwendige Geste, diesen Ort und seine Bewohner zu unterstützen. Dabei kamen wir zu einem Schulgebäude, dessen einfache Architektur mich interessierte. Ein anwesender Lehrer zeigte uns mit Stolz sein Vermächtnis und versuchte uns „einzuschulen“. Die ersten Versuche die arabischen Schriftzeichen zu lernen schlugen mit viel Humor fehl.
Auf der Rückfahrt mit einem kleinen Boot vorbei am Mausoleum für Aga Khan auf einer riesig wirkenden Sanddüne, die ausufernden Seitenarme des Nils – ein Naturparadies für Ornithologen – haben wir einen Eindruck von der unberührten Natur des Nils am Oberlauf vor Erbauung des Stausees erahnt.
Was bisher nicht ausreichend gewürdigt wurde sind die kulinarischen Speisen. Wir würden dem Reiseangebot TRIAS Travel nicht gerecht, wenn diese wichtige Seite eines Urlaubs unerwähnt bliebe. In den Hotelanlagen gibt es natürlich die internationale und selektiv einheimische Küche. Aber auf der Dahabiya gibt es zwei Köche, die uns das reichhaltige Frühstück und das Dinner nach vorzüglicher heimischer Kochkunst bereiteten, einschließlich eines TRIAS Abschiedsmahls zum Wiedersehen -einfach phantastisch.
Wer sich nun fragt, war das ausreichend kunsthistorisch reflektiert, möge diesen Kurzbericht als Anregung zu dieser Reise verstehen, um Land und Leute und Kulturen zu erfahren.
Wissen, dass es zur Abrundung eines Weltbildes gehört, einen der 30 wichtigsten Orte, die Sie unbedingt aufsuchen sollten, Ägypten gehört und um die Ägypterinnen und Ägypter kennen zu lernen, deren Vorfahren 7.000 – 10.000 Jahre vor uns diese Hochkultur geschaffen und uns zur Anschauung hinterlassen haben. Allesamt Weltkulturerbe, das vor Barbaren und Despoten zu schützen ist.

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